Nimmt Riot Games Gelder aus der Glücksspielindustrie entgegen?

Riot Games Riot Games

Kürzliche entflammte eine hitzige Diskussion in der eSports-Szene. Nimmt der Spielehersteller Riot Games zukünftig Gelder aus der Glücksspielindustrie entgegen, oder handelt es sich bei den Gerüchten nur um heiße Luft?

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Die Gerüchteküche brodelt

Am 15. März hat die türkische News-Seite „Esporkilik“ die Gerüchteküche mächtig angeheizt. Einem Bericht zufolge wäre es den Teams von VALORANT in Zukunft erlaubt, mit Investoren aus der Glücksspielindustrie zusammen zu arbeiten.

Generell steht die eSports-Szene seit geraumer Zeit unter Druck, da einige Teams sich in einer schwierigen finanziellen Lage befinden. Im Bereich der Sponsorengelder wurden zuletzt signifikante Einsparungen von Firmen in Europa und den USA getätigt. Da die Glücksspielindustrie dafür bekannt ist, höhere Sponsorengelder als andere Branchen zu zahlen, wären die Sponsorengelder ein durchaus willkommener Geldregen für einige VALORANT-Teams.

In der Vergangenheit hat es bereits Sponsoren aus der Sportwetten-Branche bei CS:GO, FIFA und DOTA 2 gegeben. DAS VCT-Regelwerk besagt jedoch explizit, dass Geldgeber aus der Glücksspielindustrie nicht mit VALORANT-Teams zusammenarbeiten dürfen. Das Verbot gilt auch für einige andere Branchen. So ist es ebenfalls nicht gestattet, pornografische Inhalte, Waffen, Alkohol und rezeptpflichtige Medikamente zu bewerben.

In den letzten Jahren erleben wir den Trend, dass eSports und Glücksspiel zunehmend miteinander verschmelzen. Nicht nur mittels Sponsoren-Deals, sondern auch abseits der Vermarktung. Viele Entwickler und Publisher von Computerspielen nehmen vermehrt Komponenten aus der Glücksspielszene in ihre Spiele auf, um die Spannung und den Profit zu erhöhen.

Ein Beispiel ist das Anbieten der äußerst fragwürdigen Lootboxen, die viele Gemeinsamkeiten mit klassischen Spielautomaten aufweisen. Bei den sogenannten Lootboxen handelt es sich um virtuelle Schatzkisten, die eine Sammlung bestimmter Items, wie Waffen, Spielcharakteren oder Gegenständen enthalten. Da die Lootboxen zumeist käuflich erworben werden müssen und man als Spieler aufgrund der zufälligen Verteilung der Items die Katze im Sack kauft, sind die Parallelen zum klassischen Glücksspiel nicht von der Hand zu weisen. Forscher haben herausgefunden, dass Kinder, die regelmäßig Lootboxen kaufen, deutlich anfälliger für eine Entwicklung von pathologischem Spielverhalten in ihrem späteren Leben sind. In einem kürzlichen Sensationsurteil wurden Lootboxen in Österreich offiziell als Glücksspiel eingestuft.

 

„Möglicherweise wurde der Druck aus der Community zu groß und Riot Games beschloss, seine Pläne über Bord zu werfen.“

 

Shitstorm bricht aus

Schnell machten die Gerüchte, dass Riot Games zukünftig Sponsorengelder aus der Glücksspielindustrie annimmt, in den sozialen Medien die Runde. In einer kontroversen Diskussion gab es einige positive Stimmen, doch dem Großteil der Community gefiel das Gerücht ganz und gar nicht. Die Mitglieder der Esports-Szene hielten mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg und so entwickelte sich schnell ein regelrechter Shitstorm.

Der Hauptkritikpunkt der Community lautete, dass die eSports-Zielgruppe viel zu jung für Glücksspiele jeglicher Art sei und daher eine Distanz unbedingt gewährt werden muss. Ganz unrecht haben sie damit nicht: Der durchschnittliche Zuschauer von eSports-Veranstaltungen ist zwischen 18 und 25 Jahren alt und gehört somit zur vulnerablen Zielgruppe. Besonders bedenkenswert ist, dass ein Viertel der eSports-Zielgruppe noch minderjährig ist.

Einige Mitglieder der Community machten auch auf vergangene Sponsoren-Deals aufmerksam und warfen Riot Games vor, aus ihren Fehlern nicht gelernt zu haben. Im Detail wurde kritisiert, dass Riot Games zuvor einen Sponsoren-Deal mit der mittlerweile aufgelösten Kryptobörse FTX eingegangen ist. Der Gründer, Samuel Bankman-Fried, wurde kürzlich auf den Bahamas verhaftet und muss sich nun wegen Betrug und Geldwäsche vor Gericht verantworten.

 

Gerüchte um Riot Games Gerüchte um Riot Games

 

Riot Games dementiert Gerüchte

Nachdem die Gerüchte immer intensiver diskutiert wurden, meldete sich ein Sprecher von Riot Games zu Wort. Angeblich sei an den Gerüchten keinerlei Wahrheitsgehalt und Riot Games distanziere sich klar und deutlich von der Glücksspielindustrie. Pikant ist allerdings, dass der Verbreiter der Gerüchte (Esporkilik) behauptete, die Informationen direkt von Riot Games erhalten zu haben.

Möglicherweise wurde der Druck aus der Community zu groß und Riot Games beschloss, seine Pläne über Bord zu werfen. Ein ähnliches Vorgehen hatte es bereits zuvor beim US-amerikanischen Computerspielhersteller gegeben. Riot Games hatte Gelder aus Saudi-Arabien annehmen wollen, doch letztendlich dem Druck der Community nachgegeben und den Deal nicht abgeschlossen.

Riot Games verkündete, stets im Interesse der Community zu handeln und aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Bei der Auswahl von Sponsoren spielen moralische Werte angeblich weiterhin eine ganz entscheidende Rolle.